Das Ansehen von Jacken aus heimischer Wolle ist meistens mit grobem Loden verbunden.
Mit der Herstellung eines gewebten aber nicht gewalkten Stoffs, was außerdem zu einem niedrigeren Energieverbrauch führt, möchte ich über dieses Klischee hinaus gehen.
Schneider aus Überzeugung
Ich bin Agraringenieur und selbstgelernter Schneider. Besonderes Interesse habe ich an der Schafwolle als Natur- und Kulturgut und setze mich dafür ein, dass der Wolle wieder ein höherer Stellenwert in der Gesellschaft zugesprochen wird.
Ein frisch geborenes Lamm der Schafrasse Merino d'Arles
Natürlicher und lokaler Stoff
Eine dieser Schäfereien ist der Bio-Hof von Herbert Sehner, wo die kurzschwänzige Kreuzung Finnschaf-Merinolandschaf mit einer der feinsten Wollarten Deutschlands gezüchtet wird.
Die Wolle wird in Deutschland gesponnen und gewebt, und ich fertige daraus in Handarbeit Jacken an.
Merinowolle der Schafzucht von Herbert Sehner in Bayern
Mein Beitrag zur nachhaltigen Ressourcennutzung
Die Wolle kaufe ich von relativ kleinen Herden sodass sich die Tiere wohl fühlen können und genügend Platz haben. So ist es auch möglich darauf zu achten, dass die Wolle sauber bleibt und dass die Schafe ständig frisches Gras fressen. Wenn die Schafe gesund sind und die Qualität ihrer Wolle gut ist, kann man der Webstoff sehr dicht weben und so muss er nicht gewalkt werden.
Die Wolle lasse ich in Deutschland waschen, kardieren, spinnen, zwirnen, weben und färben. In Deutschland gibt es heutzutage Walkmaschinen, die Stoffe einheitlich und leicht walken können. Doch auch stark gewalkte und traditionelle Wollstoffe, wie z. B. Loden (aus dem Althochdeutschen „lodo“: grobes, zottiges Wollzeug) werden immer noch viel verkauft. Wir finden es aber ästhetischer, unseren Stoff aus
Merinolandschafwolle nur leicht zu walken, so dass die Bindungsart deutlich zu
erkennen bleibt. Dafür ist es erforderlich, ein dickeres Garn, drei Mal gezwirnt, zu verweben.
Über den Urpsrung meines Stoffes können Sie sich hier dokumentieren: